Einführung
Der Autor des Stücks ist Lorraine Hansberry, die erste afroamerikanische Dramatikerin, deren Werk am Broadway aufgeführt wurde. Das von Hansberry geschriebene und 1959 am Broadway aufgeführte Stück (Veal 2) ist das in diesem Aufsatz besprochene Stück A Raisin in the Sun. Auch wenn es den Anschein hat, dass die USA heute ein Land der Chancengleichheit sind, gibt es Gründe, die gegen diese optimistische Meinung sprechen. In dem Stück geht es um eine afroamerikanische Familie aus Chicago, deren Leben sich ändern wird, als die Mutter einen ziemlich großen Scheck erhält. A Raisin in the Sun ist in drei Akte und fünf Szenen unterteilt. In diesem Beitrag werden die Beziehung zwischen der Mutter und ihrem Sohn Walter sowie die Probleme, die in der Interaktion dieser beiden Figuren im Stück auftauchen, erörtert.
Die Analyse von Dialogen
Mama lebt zusammen mit Walter Lee, seiner Frau Ruth, Enkel Travis und Tochter Beneatha. Der Tag, an dem Mama den Scheck über 10000 Dollar erhalten soll, ist ein großer Tag für die ganze Familie, vor allem aber für Walter, denn er hat eine eigene Geschäftsidee. Walter will das Geld in ein Spirituosengeschäft investieren und bittet Lena, ihm Geld zu geben. Lena scheint eine strenge, entschlossene Mutter zu sein, die Walter sagt: “Und es wird nicht in einen Schnapsladen investiert” (Hansberry 42). Mit diesen Worten löst sie Walters Gefühlsausbruch aus, in dem er seine allgemeine Unzufriedenheit mit seinem Leben und dem bisherigen Verlauf der Dinge zum Ausdruck bringt. Der Leser sieht, dass die Beziehung zwischen Mama und Walter kompliziert ist, da zwischen zwei nahen Verwandten ein Gefühl des Missverständnisses herrscht.
Kurz darauf geht Walter auf die Frage nach dem Sinn des Lebens ein und behauptet, dass er nicht erwarten kann, dass ihm etwas Gutes widerfährt. Walter sagt: “Ich sehe die Zukunft vor mir – ganz klar und deutlich” (Hansberry 76). In der gleichen Rede spricht er das Thema an, das für das gesamte Stück von zentraler Bedeutung ist: die Rassenungleichheit. Walter beschreibt seine Wahrnehmung des Problems der Ungleichheit in Amerika: “Die weißen Jungs lehnen sich zurück und reden über Dinge … sie sitzen da und machen Geschäfte, die Millionen von Dollar wert sind” (Hansberry 76). Walter erkennt, dass sein sozialer Status etwas damit zu tun hat, dass er Afroamerikaner ist, und er ist nicht der Einzige in der Familie, der dies bemerkt.
Dieser Ausdruck von Walters Gefühlen bringt Lena dazu, ihre Meinung über die Art und Weise, wie das Leben für sie und ihre Familie ist, zu offenbaren. Mama scheint mit der Ansicht ihres Sohnes nicht einverstanden zu sein, wenn sie sagt: “Zu meiner Zeit waren wir besorgt, nicht gelyncht zu werden und in den Norden zu kommen” (Hansberry 76). Sie beginnt mit einem Vergleich, der einen deutlichen Generationsunterschied erkennen lässt: Meine Kinder sind mit nichts zufrieden oder stolz auf nichts”, was ihre Generation getan hat (Hansberry 77). Walter sieht darin kein Problem, da er den aktuellen Stand der Dinge betrachtet. Es gibt also ein klares Missverständnis zwischen Lena und ihr, das auf den unterschiedlichen Erfahrungen der beiden Generationen beruht.
Die Kritik an Walter ist eine andere als die an seiner Mutter. Lena ist eine Frau, die ihren Frieden mit dieser ungerechten sozialen Schichtung gefunden zu haben scheint. Sie sorgt sich um ihre Kinder, die ihrer Meinung nach alle Möglichkeiten haben, ein besseres Leben zu führen als ihre Generation von Afroamerikanern. Sie betrachtet die Ungleichheit aus einer historischen Perspektive, während Walters Sichtweise umfassender ist, da sie historische, kulturelle und sozioökonomische Aspekte einschließt. Für ihn besteht die Gesellschaft aus “den Nehmern und den ‘Takeen'” (Hansberry 142).
Ein weiteres Element in der Beziehung zwischen Walter und Lena Lee ist die Armut, da dieses Thema für ihre Familie immer wichtig war. Am Ende des zweiten Aktes fordert Mama Walter auf, seine Frau davon abzuhalten, ihr zukünftiges Kind der Armut zu überlassen. Mama sagt: “Ich warte darauf, dass du aufstehst und wie dein Vater aussiehst und sagst, dass wir ein Baby der Armut überlassen haben” (Hansberry 78). Obwohl Lena von ihrem Mann erwartet, dass er sich wie ihr “Daddy” verhält, entspricht Walter nicht ihren Erwartungen. Das alles veranlasst Lena, ihren Sohn “eine Schande für das Andenken deines Vaters” (Hansberry 78) zu nennen. Die Emotionalität dieser Momente bringt Mama dazu, eine Entscheidung zu treffen, die das Leben aller Mitglieder der Familie Lee verändern wird.
Die Rolle von Traditionen und deren Einhaltung ist für das Stück von entscheidender Bedeutung, da ihre Einbeziehung zeigt, wie wichtig sie für Familien wie die Lees ist. Die andere Episode, in der sich Mama auf einen toten Familienvater bezieht, ereignet sich, als Bobo Walter darüber informiert, dass sein Geschäftspartner Willy mit seinem gesamten Geld verschwunden ist. Lena erzählt daraufhin, wie sie ihren Mann “Nacht für Nacht … hereinkam … und den Teppich betrachtete”, sie macht Pausen, was deutlich macht, dass die Erinnerungen nicht weit entfernt sind (Hansberry 131). Mama glaubt, dass die “Arbeit wie ein altes Pferd” ihren Mann getötet hat (Hansberry 131). Es ist also klar, warum die Tatsache, dass das Geld durch die vorsätzliche Tat ihres Sohnes weg ist, sie so betrübt.
Ein weiteres wichtiges Thema, das in A Raisin in the Sun angesprochen wird, ist die Unerreichbarkeit des amerikanischen Traums. Der zweite Akt endet damit, dass Lena ein Haus in Clybourne Park kauft, wo nur Weiße wohnen. Diese Entscheidung macht Walter wütend, so dass er Lena vorwirft, sie habe ihm “einen Traum kaputt gemacht” (Hansberry 97). Walter verlässt Mama mit dem Gedanken, die Entscheidung, Walter kein Geld für sein Unternehmen zu geben, noch einmal zu überdenken. Es ist möglich, dass Lena bis zu diesem Moment nicht erkannt hat, wie wichtig dieser Traum für Walter ist. Er ist die Verkörperung eines jungen amerikanischen Erwachsenen mit einem amerikanischen Traum. Walter will sein eigenes Unternehmen haben und reich werden, aber offenbar kommt er aus einem Milieu, das einem jungen Mann automatisch viele Hürden in den Weg stellt.
Die fast letzte Szene zeigt Walter als einen Mann, der bereit ist, die Idee seines Volkes um des Geldes willen zu verraten. Er will das Angebot des Vorsitzenden des Orientierungsausschusses für neue Nachbarn, Lindner, annehmen. Lindner hat die Lees bereits in der Mitte des Stücks besucht, um ihnen Geld anzubieten, wenn die Familie sich entscheidet, nicht in die Nachbarschaft zu ziehen, weil sie dort nicht willkommen ist. Mama und Beneatha sind empört über diese Entscheidung von Walter. Walter überrumpelt jedoch alle, als er Lindner erzählt, dass die Lees in das Haus ziehen werden, weil “mein Vater – mein Vater – es verdient hat” (Hansberry 148). Dies ist der Höhepunkt des Stücks, auf den Lena als Demonstration der Männlichkeit ihres Sohnes reagiert.
Schlussfolgerung
Das Stück ist auch heute noch relevant, denn die Kernthemen des Stücks haben die amerikanische Gesellschaft tief durchdrungen, so dass diese Themen auch 60 Jahre nach der Uraufführung noch aktuell sind. Es handelt sich um ein Stück, das jedem einen Einblick in das Leben zahlreicher afroamerikanischer Familien und die Kämpfe, denen sie ausgesetzt sind, ermöglicht. Das Stück zeigt nicht nur die Schwere dieser sozialen Probleme, sondern vermittelt auch ein Gefühl für die Bedeutung der Familie im Leben eines jeden Einzelnen. Obwohl Walter und Lena streiten und sich streiten, werden sie sich einig, wenn sie einer äußeren Bedrohung gegenüberstehen. Beide handeln im Sinne der ganzen Familie und nicht nach individuellen Philosophien.
Zitierte Werke
Hansberry, Lorraine. Eine Rosine in der Sonne. Random House USA Inc, 2004.
Veal, Aliyah D. “I AM A MAN: How legacy and inheritance bear a heavy burden on black masculinity in A Raisin in the Sun, Barbershop, and Creed”. Academicworks, Web.