Ein häufiger Fehler von Schülern ist, dass sie Aufsätze über Ursache
und Wirkung mit Bewertungsaufsätzen verwechseln. Die beiden Aufsätze sind sowohl inhaltlich als auch vom Schreibstil her nicht weiter voneinander entfernt. Während ein Bewertungsaufsatz aus der Sicht des Verfassers geschrieben wird, wird ein Aufsatz über Ursache und Wirkung anhand einer kausalen Beziehung geschrieben, die nicht auf dem Standpunkt des Verfassers beruht.
Während ein Ursache-Wirkungs-Aufsatz eher ergebnisorientiert ist, neigt der Bewertungsaufsatz dazu, gelegentlich argumentativ zu sein. Aus diesem Grund wird der Bewertungsaufsatz am häufigsten verwendet, wenn es um Beobachtungen zu Filmen, Büchern oder Arbeitsmethoden geht. Verfasser von Bewertungsaufsätzen neigen dazu, sich als Autoritäten zu bestimmten Themen darzustellen, damit die Leser für ihre Aussagen empfänglicher sind. Die Darstellung der Informationen auf diese Weise zwingt den Leser jedoch dazu, die im Bewertungsaufsatz präsentierten Informationen weiter zu bewerten, um sich eine eigene Meinung zu bestimmten Themen zu bilden.
In einem Bewertungsaufsatz gibt es nur zwei Schreibstile. Der erste ist ein partieller Ton, der häufig in Film- und Buchrezensionen zu finden ist. Er ist autoritativ und zwingt den Leser gewissermaßen dazu, seine Sichtweise als die beste zu akzeptieren. Der andere ist der unparteiische Ton, der meist für geschäftsbezogene Daten und Brainstorming reserviert ist, wenn es darum geht, den Status eines Unternehmens oder die Effektivität von Mitarbeitern am Arbeitsplatz zu bewerten.
Bei alledem darf ein Verfasser eines Bewertungsaufsatzes nie vergessen, dass sein Aufsatz immer noch auf der rudimentärsten Grundlage aller bekannten Aufsätze beruht. Von allen bekannten Aufsätzen ist der Bewertungsaufsatz derjenige, der sich an das strengste Organisationsschema halten muss, um seinen Fall kohärent darzustellen.