Der Roman “Big Fish” von Daniel Wallace Essay

Words: 615
Topic: Filmwissenschaft

Einführung

Ein Film ist ein visuelles Medium, was die Adaption einer Vignette von Geschichten eher schwierig macht. Daher stellen Romane wie “Big Fish” von Daniel Wallace eine Herausforderung für Filmregisseure dar, nicht weil es an interessantem Bildmaterial mangelt, sondern wegen des einzigartigen Zwecks, den die Erzählung in der Geschichte erfüllt. “Big Fish” ist in dieser Hinsicht besonders interessant, da sie mit der Identität der Hauptfigur verwoben ist. Die Tatsache, dass die meisten erzählerischen Elemente in einer völlig anderen Realität existieren als der, in der der Rest des Films spielt, macht die Unterscheidung zwischen Erzählung und Narration in “Big Fish” noch deutlicher. Dennoch sind die beiden Konzepte im Film untrennbar miteinander verbunden. Obwohl die Erzählung von “Big Fish” untrennbar mit dem Charakterbogen der beiden Hauptfiguren verbunden ist und die Grenze zwischen diegetischen und nicht-diegetischen Elementen verwischt, trägt sie dennoch zur Entwicklung der Erzählung bei und ist somit untrennbar mit ihr verbunden.

Erzählung und andere Mittel

“Big Fish” ist einer der Filme, in denen eine Erzählung und eine Figur zu einer Einheit verschmelzen und so eine surreale Umgebung schaffen, die den Zuschauer bei der Stange hält. Der Film stellt eine Situation dar, in der die Wahrhaftigkeit der Geschichte keine Rolle spielt. Stattdessen verbiegt der Film die Gesetze der Realität, um die Fortschritte seines Protagonisten zu zeigen (Goscik et al. 26). Folglich muss die Erzählung in starkem Kontrast zu den phantastischen Elementen der Geschichte stehen, um die Aufhebung der Ungläubigkeit zu verlängern und dem Publikum zu helfen, sich auf die Geschichte einzulassen. Folglich ist die Erzählung eher alltäglich, und die Stimme des Erzählers ist sehr bodenständig, um einen Kontrast zu den surrealen Erzählelementen der Handlung zu bilden.

Narrative Strukturen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Schlüsselereignisse einer Geschichte im Rahmen eines Films zu etablieren. Je nach den stilistischen Entscheidungen, die ein Regisseur trifft, um eine Beziehung zum Publikum aufzubauen, kann ein Filmemacher eine chronologische Struktur, eine gebrochene, eine gerahmte oder eine epische Struktur verwenden (Carruthers 92). Die Wahl der Erzählweise hängt vor allem von dem Stil und der Bedeutung ab, die ein Regisseur seinem Film verleihen möchte. In “Big Fish” mag die Erzählung nichtlinear erscheinen, doch der Film fließt sehr natürlich und chronologisch, wenn man ihn durch die Linse der einzigen Figur betrachtet, die eine Entwicklung erfährt, nämlich Edwards Sohn. In der genannten Perspektive ist jede der Geschichten über Edward Bloom ein weiterer Schritt, der William hilft, seinen Vater (Big Fish) zu verstehen. Die narrative Struktur des Films kann also als chronologisch angesehen werden. Untersucht man den Film jedoch aus der Sicht von Edward Bloom, so ergeben sich mehrere Biegungen und Vignetten in der Handlung, wodurch die Erzählung zu einem Bruchstück wird.

Plot: Wie er die Erzählung konstituiert

Trotz der scheinbaren Unstimmigkeit zwischen der Handlung des Films und seiner Erzählung gibt es zahlreiche Berührungspunkte zwischen beiden. Obwohl die Begriffe “Handlung” und “Erzählung” oft miteinander vermengt werden, ist ersterer vor allem ein Mittel zur Strukturierung des letzteren, was in “Big Fish” besonders deutlich wird. Die einzigartige Darstellung der Beziehungen zwischen Edward und William wiederum macht die Erzählung und die Figur zu einer Einheit und reduziert die Handlung auf eine Reihe von Ereignissen, die die Reise der Hauptfigur markieren. Daher kann “Big Fish” als einer der Filme angesehen werden, die mit der traditionellen Filmstruktur brechen und diese in Frage stellen, aber auch deren Zweck. “Big Fish” nutzt eine Erzählung als Medium, um eine einfache, aber starke Geschichte zu erzählen.

Zitierte Werke

Big Fish. Regie: Tim Burton, Darsteller: Ewan McGregor, Albert Finney, Billy Crudup, Jessica Lange, Helena Bonham Carter und Alison Lohman, Columbia Pictures, 2003.

Carruthers, Lee. Doing Time: Temporality, Hermeneutics, and Contemporary Cinema. SUNY Press, 2016.

Goscik, Karen M., et al. Writing About Movies. 4th ed. W.W. Norton & Company, 2016.