Identifizierende Informationen
Die Klientin ist eine 18-jährige Hispanierin von durchschnittlicher Größe aus Los Angeles. Sie besucht die 12. Klasse und wohnt in einem Haus mit ihrer Bio-Mutter, ihrem Stiefvater, zwei Brüdern und zwei Schwestern. Sie sucht eine Behandlung, um mit Symptomen fertig zu werden, die durch eine Übung im Theaterunterricht ausgelöst wurden.
Zusammenfassender Eindruck
Diese 18-jährige Frau weist eine Depression auf, die sich durch Symptome wie Angst, Traurigkeit, Schlafstörungen, Ablenkung, soziale Isolation usw. äußert. Das Auftreten von Symptomen wie schwere Atmung und inkohärentes Sprechen im Theaterunterricht scheint auf die soziale Isolation und das Desinteresse an Hobbys in der Latenzphase zurückzuführen zu sein. Die Klientin wurde Opfer von sexuellem Missbrauch und war in der Vergangenheit häuslicher Gewalt ausgesetzt, was sich möglicherweise auf ihren derzeitigen Gemütszustand auswirkt.
Kundengeschichte/Informationen
Die Kundin ist Brillenträgerin, ihre Impfungen sind auf dem neuesten Stand, und sie berichtet über keine medizinischen Probleme. Sie ist im Allgemeinen gesund, mit Ausnahme von Episoden von Gewichts- und Appetitveränderungen.
Die Klientin hat keine Vorgeschichte von psychiatrischen Krankenhausaufenthalten, Suizid-/Mordgedanken oder Selbstverletzungen. Sie war jedoch im Alter von sechs Jahren einem Trauma durch häusliche Gewalt und sexuellen Missbrauch ausgesetzt und verbrachte daraufhin ein Jahr in einer Pflegefamilie.
Alle Meilensteine der Entwicklung wurden zum erwarteten Zeitpunkt erreicht. In der Mittelstufe begann die Klientin jedoch, sich von Gleichaltrigen und Familienmitgliedern zu isolieren. In dieser Phase hatte sie auch keine Interessen oder Hobbys. In der High School begann sie, unter Stress Angstzustände zu entwickeln. Sie zieht es vor, auf Englisch/Spanisch zu kommunizieren.
In der Familie gibt es eine Vorgeschichte von Drogenmissbrauch (Alkohol). Das Alkoholproblem der Mutter scheint im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt und der Abschiebung des Vaters zu stehen. Sie wohnt bei ihren vier Geschwistern, ihrer Bio-Mutter und ihrem Stiefvater.
Die Kundin besucht derzeit die 12. Klasse der Magnet School in LA. Sie ist in der Lage, Anweisungen zu befolgen, und ihre Noten sind gut. Daher benötigt sie keine Überweisung für akademische oder berufliche Bedürfnisse. Sie hat in der Vergangenheit keine Verhaltensprobleme in der Schule gezeigt. Sie begann ihre Schullaufbahn an der Russel School, bevor sie die Charles Drew School für die Mittelstufe besuchte. Sie arbeitet ehrenamtlich in der Schulbibliothek und hofft, einen medizinischen Beruf ergreifen zu können.
Problemstellung
Die Klientin berichtet über wiederholte frühere Episoden von schwerer Atmung und Sprachstörungen, wenn sie in einer Theaterklasse auftritt. Darüber hinaus berichtet sie von wiederkehrenden Symptomen (sieben Mal pro Woche) wie Angst, Traurigkeit, Schlaflosigkeit und Ablenkung/Konzentrationsverlust sowie der Unfähigkeit, Gefühle zu kommunizieren, schlechten sozialen Fähigkeiten und Isolation von Familie und Freunden. Seit ihrem 7. bis 11. Lebensjahr hat sie sich zurückgezogen. Ihre Symptome verschlimmerten sich jedoch ab dem Alter von 12 Jahren mit stressbedingten Angstattacken.
Problemliste/Stärken
Zu den Stärken der Klientin gehört, dass sie gut zuhören kann, hilfsbereit ist, Blickkontakt herstellt und ein freundliches/zugängliches Auftreten hat. Sie ist außerdem unabhängig, gepflegt, leistungsfähig und kann zwischen richtig und falsch unterscheiden. Sie beschreibt ihre Mutter/Familie als ihr Unterstützungssystem. Sie drückt ihre Begeisterung und Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Therapeuten aus.
Zu den Problemen/Themen, die in diesem Fall behandelt werden sollen, gehören:
Das Zusammenfassen bedeutet, dass verschiedene Punkte auf der Problemliste zu einem einzigen Problem zusammengefasst werden (Lambert, 2013). Für den Klienten würde das Zusammenfassen die folgenden integrierten Probleme für die Therapie ergeben.
Ziel Problem
Diese 18-jährige Frau weist Depressionen/Angstzustände auf, die sich in Symptomen wie Sorgen und Ängsten wegen ihrer Vergangenheit, Schlaflosigkeit, konditionierter Angst vor Stresssituationen (Theateraufführung), Mangel an Freundschaften, unangepasstem sozialem Ausdruck usw. äußern. Daher umfasst das Zielproblem:
Zielsetzung
Die Klientin erwirbt soziale Kompetenzen und nimmt an sozialen Interaktionen teil, indem sie dreimal pro Woche ein Gespräch führt und an außerschulischen Aktivitäten teilnimmt, um ihr Selbstwertgefühl zu verbessern. Die Klientin wird Auslöser für ihre Ängste identifizieren und Bewältigungsstrategien anwenden, um Ängste zu reduzieren.
Ziele/Schritte zur Zielerreichung
Behandlungsplan
Die Symptome der Klientin entsprechen den Kriterien für eine soziale Angststörung, die sich als Angst und Angstattacken in stressigen sozialen Umgebungen äußert (Kroenke, 2012). Sie kann von CBT in Kombination mit Entspannungsmethoden profitieren, um ihre jüngsten Angstattacken zu bewältigen, die sich als beeinträchtigtes Sprechen und schweres Atmen während des Theaterunterrichts äußern. Kognitive Bewertungen der auslösenden Faktoren und die Bewertung der Reaktionen des Klienten auf stressige soziale Situationen helfen, maladaptives Verhalten zu erkennen.
Nach Kroenke (2012) sollten die kognitiven Bewertungen eine Angsthierarchie und progressive Expositionen gegenüber Angstauslösern oder Obsessionen beinhalten. In den Sitzungen werden auch informative Fragen gestellt, um die Schwere des Problems zu verstehen, und es wird emphatisch zugehört, um die Reaktion auf die Intervention und den Fortschritt zu überwachen (Jongsma, Peterson, McInnis, & Berghuis, 2014). Während dieses Prozesses wird eine Einzeltherapie, die zweimal pro Woche angeboten wird, als angemessen angesehen.
Außerdem werden die Angstsymptome durch Entspannungstherapie behandelt. Die Technik der progressiven Muskelentspannung (PMR) und die Übungen zur Zwerchfellatmung (DB) ermöglichen es dem Klienten, physiologische Erregungen in Stresssituationen zu kontrollieren. PMR hilft, die in den Muskeln aufgebaute Spannung zu reduzieren, während DB Schlaflosigkeit, ängstliche Gefühle und schwere Atmung kontrollieren kann (Gillies, Taylor, Gray, O’Brien, & D’Abrew, 2012). Der Klient erhält auch eine psychoedukative Therapie, um Fähigkeiten zu entwickeln, die für gesunde soziale Interaktionen wichtig sind. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Kommunikation, Entscheidungsfindung, Beziehungen zu Gleichaltrigen und Selbstmanagement (Gillies et al., 2012). Der Klient lernt neue soziale Fähigkeiten, indem er anderen zuhört und Selbstbehauptung und den Ausdruck positiver/unangenehmer Gefühle trainiert.
Darüber hinaus ist die Anwendung des Beck’schen Depressionsinventars erforderlich, um depressive Symptome bei der Klientin zu identifizieren (de Arellano et al., 2014). Die Ängste der Klientin können eine direkte Folge der häuslichen Gewalt und des sexuellen Missbrauchs in der Kindheit sein. Ihre Ängste und die Beeinträchtigung des sozialen Verhaltens können Ausdruck einer gutartigen Depression sein. Daher kann die Messung der depressiven Ausgangssymptome bei der Entwicklung einer umfassenden Behandlung für eine vollständige Genesung hilfreich sein. Aufgrund der zurückgezogenen Art der Klientin kann eine Überweisung an eine Peer-Selbsthilfegruppe oder einen Kurs sinnvoll sein. Auf diese Weise kann die Patientin ein Hobby erlernen oder neue Interessen entwickeln, ihre Schüchternheit überwinden und lernen, positive Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzubauen.
Die Ängste der Klientin manifestieren sich in sozialen Situationen – Theaterunterricht. Unterstützungssysteme unter Gleichaltrigen werden es der Klientin ermöglichen, sozial mit Freunden zu interagieren und ihre Ängste/Sorgen zu reduzieren. Sie wird auch lernen, an sozialen Aufführungen teilzunehmen, wichtige soziale Fähigkeiten für effektive Beziehungen zu entwickeln und ein Gleichgewicht zwischen Einsamkeit und sozialen Interaktionen zu finden (Jensen, 2014). Die Versorgung der Klientin mit Aufklärungsmaterial über ängstliche Gefühle und Auslöser wird dazu beitragen, ein tieferes Verständnis der sozialen Phobie zu entwickeln.
Darüber hinaus wird die kognitive Umstrukturierung durch Selbstgespräche genutzt, um die Angst auslösenden Faktoren der Vergangenheit des Klienten zu hinterfragen, d. h. häusliche Gewalt und sexueller Missbrauch in der Kindheit. Auf diese Weise sollen die auslösenden Faktoren durch positivere Denkmuster ersetzt werden. Auch eine Pharmakotherapie gegen Ängste wird in Betracht gezogen, um ihre wiederkehrenden Angstgefühle zu verringern und wirksame Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Bewertungsplan
Die Bewertung der Fortschritte des Klienten erfolgt am Ende des ersten Monats der Therapie, gefolgt von einer erneuten Bewertung nach zwei Monaten. Bei der Bewertung werden der Schweregrad und die Häufigkeit der Symptome – Angstattacken, Schlaflosigkeit, Ängste und Sorgen – sowie die erworbenen Bewältigungskompetenzen gemessen. Wirksame soziale Fähigkeiten, Durchsetzungsvermögen, Verständnis für die auslösenden Faktoren, Beziehungen zu Gleichaltrigen und Entspannung in Stresssituationen zeigen den Fortschritt an.
Referenzen
de Arellano, M., Lyman, D., Jobe-Shields, L., Lisa, P., Dougherty, R., Daniels, A.,…Delphin-Rittmon, M. (2014). Trauma-fokussierte kognitive Verhaltenstherapie: Assessing the evidence. Psychiatric Services, 65(5), 591-602. Web.
Gillies, D., Taylor, F., Gray, C., O’Brien, L., & D’Abrew, N. (2012). Psychologische Therapien zur Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung bei Kindern und Jugendlichen. Cochrane Database of Systematic Reviews, 12(1), 154-162. Web.
Jensen, T., Holt, T., Ormhaug, S., Egeland, K., Granly, L., Hoaas, L.,…Wentzel-Larsen, T. (2014). Eine randomisierte Wirksamkeitsstudie zum Vergleich von traumafokussierter kognitiver Verhaltenstherapie mit normaler Therapie für Jugendliche. Journal of Clinical Child & Adolescent Psychology, 43(3), 356-369. Web.
Jongsma, A., Peterson, L., McInnis, W., & Berghuis, D. (2014). Der jugendliche Psychotherapiefortschritt: Notes Planner. New York, NY: John Wiley & Sons.
Kroenke, K. (2012). Die Bedeutung der Erkennung von Ängsten in der Primärversorgung. Journal of Primary Health Care, 4(1), 4-16. Web.
Lambert, M. (2013). Bergin and Garfield’s handbook of psychotherapy and behavior change. New York, NY: John Wiley & Sons.