Einführung
In diesem Beitrag geht es um die Bindungstheorie und darum, wie sich Lebenserfahrungen auf die emotionale Bindung eines Menschen an andere auswirken. Die von John Bowlby in den frühen 1950er Jahren entwickelte Bindungstheorie versucht zu erklären, wie sich frühe Lebensbeziehungen auf die zukünftige emotionale Bindung einer Person auswirken Hutchison (89).
Die Theorie vermittelt ein Verständnis für die verschiedenen Persönlichkeiten in Bezug auf emotionale Beziehungen. Die Theorie konzentrierte sich zunächst auf die Beziehung zwischen Kindern und ihren Eltern, wurde aber später erweitert, um die gesamte Lebensspanne zu betrachten. Die Theorie geht davon aus, dass die eigene Bindung sowohl durch psychologische Bedingungen als auch durch das soziale Umfeld beeinflusst wird.
Die Bindungstheorie und Lebenserfahrungen
Nach Ansicht der Befürworter der Bindungstheorie entwickeln Kinder eine Bindung zu ihren Bezugspersonen, die sich zu einer emotionalen Bindung entwickelt. Weitere Forschungen zu dieser Theorie zeigen, dass die Lebenserfahrungen in der Kindheit den Verlauf der Persönlichkeit sowie die soziale und emotionale Entwicklung während des gesamten Lebens bestimmen.
Neben der Erklärung, die die Theorie für die Bindung zwischen einem Säugling und seiner Mutter oder einer Betreuungsperson liefert, versucht die Theorie auch die Bindung zwischen Erwachsenen zu erklären Hutchison (43). Bei Erwachsenen wird eine emotionale Bindung vor allem bei Trauerfällen oder bei der Trennung von Ehepartnern empfunden. Babys werden ohne die Fähigkeit geboren, sich selbst zu bewegen oder zu ernähren.
Zur Befriedigung dieser Bedürfnisse sind sie auf Pflegepersonen angewiesen; sie haben jedoch vorprogrammierte Verhaltensweisen, die durch Umweltreize ausgelöst werden. Umweltreize können beim Baby ein Gefühl der Angst oder der Verzweiflung auslösen, so dass es um Hilfe bei der Mutter oder der Betreuungsperson schreit. Der Schutz oder Trost, der dem Baby geboten wird, führt dazu, dass es eine stärkere emotionale Bindung zur Mutter und zu anderen Personen, die ihm näher stehen, entwickelt.
Kinder lernen, Trost aus der Not mit den Menschen zu verbinden, die ihnen in ihren frühen Entwicklungsphasen nahe stehen. Die Art der Umgebung, in der ein Kind aufwächst, bildet zusammen mit dem “psychologischen Rahmen das interne Arbeitsmodell eines Kindes” (Hutchison, 52).
Das interne Arbeitsmodell umfasst die Entwicklung von Erwartungen, die ein Individuum in sozialen Interaktionen wahrnimmt. Die Theorie erklärt die Auswirkungen von schwierigen Erziehungsbedingungen wie Vernachlässigung oder Missbrauch. Eltern und Betreuer sollten sich bemühen, eine Umgebung zu schaffen, in der sich Kinder sicher und wohl fühlen.
Die Art der Beziehung, die Eltern zu ihren Kindern in deren frühen Entwicklungsphasen aufbauen, bestimmt die Art der emotionalen Bindung, die ein Kind zu ihnen entwickelt. Ein Kind, das in einer liebevollen und sensiblen Umgebung aufwächst, entwickelt sichere Beziehungen zu anderen.
Ein solches Kind lernt, andere als fürsorglich, liebevoll und zuverlässig zu betrachten. Sie entwickeln auch ein hohes Selbstwertgefühl und lernen, mit negativen Gefühlen umzugehen. Die Forschung zeigt, dass Menschen, die in sicheren Bindungsbeziehungen aufwachsen, ihr ganzes Leben lang gute soziale Fähigkeiten zeigen können.
Im Gegenteil: Kinder, die in einer unsicheren Umgebung aufwachsen, entwickeln eine vermeidende Bindung. Eine unsichere Umgebung ist für Kinder oft durch Furcht, Angst und Ablehnung gekennzeichnet. Diese Art von Umgebung bringt ein Kind dazu, seine emotionalen Gefühle herunterzuspielen.
Es gibt eine Gruppe von Kindern, die bei Betreuungspersonen aufwachsen, die nicht konsequent auf ihre emotionalen Bedürfnisse eingehen. Ihre Bezugspersonen sind manchmal sensibel und manchmal unsensibel für ihre Gefühle. Solche Kinder entwickeln “eine Gewohnheit, nach Bindung zu suchen, während sie versuchen, die Unsensibilität ihrer Bezugspersonen zu überwinden” (Hutchison, 34).
Diese Art von Verhalten von Kindern wird als ambivalente Bindung bezeichnet, bei der die Kinder versuchen, die inkonsistente Reaktionsfähigkeit der Betreuungsperson zu kompensieren. Ein solches Kind versucht, die Aufmerksamkeit anderer Menschen durch Verhaltensweisen wie Verführung, Mobbing, Wut und Zwang zu steuern.
Zitierte Werke
Hutchison, Elizabeth. Dimensionen des menschlichen Verhaltens: Der sich verändernde Lebenslauf. 4th Ed. Thousand oaks, CA: Sage publications, 2011. Drucken