Biblische Perspektive auf Finanzen Essay

Words: 886
Topic: Philosophie

Jay Richards, der Autor von “Money, Greed and God” (Geld, Gier und Gott), stellt in seinem Buch fest, dass der Kapitalismus aus dem Kampf zwischen Kommunismus und Kapitalismus im zwanzigsten Jahrhundert als Sieger hervorging. Infolgedessen ist die heutige Weltgesellschaft hauptsächlich kapitalistisch geprägt. In seinem Buch erforscht Richards die Beziehung zwischen Kapitalismus, Finanzen, Wirtschaft und christlichem Glauben.

Der Autor stellt fest, dass der Kapitalismus in der heutigen Welt meist als negatives Phänomen betrachtet wird, das nicht-materielle Werte zerstört, den Lebensstil der Menschen verändert und Gier, Neid und Völlerei fördert. Er schreibt: “Schalten Sie den Fernseher ein und Sie werden sehen, dass der Kapitalismus für fast jedes soziale Problem verantwortlich gemacht wird” (Richards, 2010). Der Autor widerspricht jedoch der öffentlichen Meinung über den Kapitalismus und erklärt, dass er nicht das Problem der modernen Gesellschaft ist, sondern im Gegenteil die Lösung für die größten Probleme darstellt.

Viele Christen verachten den Kapitalismus und erwähnen oft, dass in der Bibel steht, dass die Liebe zum Geld die Wurzel allen Übels ist. Richards weist auf die positiven Absichten und Ergebnisse des Kapitalismus hin und stellt fest, dass Kapitalismus und Gier nicht miteinander verwechselt werden sollten. Der Autor stellt fest, dass die Menschen nach dem Bild ihres Schöpfers geschaffen wurden, weshalb die Schaffung und Vermehrung von Gütern ihre natürliche Eigenschaft ist, die nicht verboten oder missachtet werden sollte (Richards, 2010).

Das Buch “Geld, Gier und Gott” ist sehr überzeugend, denn der Autor nimmt sich Zeit, um auf die Kritik und die Meinungen verschiedener Experten einzugehen. Er widerspricht auch den aktiven Befürwortern von Gier und Konsumismus. Stattdessen bildet er sich seine eigene Meinung und teilt sie den Lesern mit. Richards leugnet nicht die negativen Seiten des Kapitalismus, er zieht es nur vor, zwischen der kapitalistischen Natur und Perspektive und der fanatischen Besessenheit von Geld und Waren zu unterscheiden.

Er beginnt mit einer Aufzählung der wichtigsten Aspekte der kapitalistischen Gesellschaft, die als die moralisch, psychologisch und emotional destruktivsten angesehen werden. Der Autor stimmt zu, dass all diese Vorgänge existieren, doch er konzentriert sich darauf, den Kapitalismus als Mittel zur Verringerung der Armut zu betrachten und den Menschen Optionen und Möglichkeiten zu bieten. Richards rechtfertigt nicht die blinde Anhäufung von Gütern nur um des Konsums willen.

Er sieht die positiven Folgen des egoistischen Handelns. “Geld, Schilf und Gott” ist ein herausragendes Werk, weil es sich darauf konzentriert, ein wohlbekanntes Phänomen aus einer seltenen und ungewöhnlichen Perspektive zu betrachten. Außerdem hat der Autor ein sehr komplexes Thema gewählt; sein Versuch, das kugelsichere Klischee zu durchbrechen, dass der Kapitalismus die Quelle allen Übels ist, ist mutig und beeindruckend. Richards’ Buch liefert den Lesern eine Erklärung, warum auch ein Christ ein Kapitalist sein kann.

Die Gesellschaft, die es geschafft hat, die Chancen zu erhöhen, die Armut zu verringern und gleichzeitig dem Sog der Gier zu widerstehen, kann als äußerst rechtschaffen, tugendhaft oder einfach utopisch bezeichnet werden. Der Bibel zufolge sind die Menschen von Natur aus sündig, sie sind in Sünde gezeugt worden, sie leben in Sünde und ihr verführtes Herz erzeugt in jeder Minute verschiedene böse Verhaltensweisen und Gefühle wie Neid, Unmoral, schlechte Gedanken, Diebstahl und verschiedene andere Verbrechen.

Die Bibel enthält viele Verse über die Bosheit und den Betrug des menschlichen Herzens, die es uns nicht erlauben, dem bösartigen Sog der Gier zu widerstehen. Das bedeutet, dass die einzige menschliche Gesellschaft, die dazu in der Lage ist, die Phantasiegesellschaft ist. Deshalb sollten wir heute verstehen, dass der Kapitalismus auf einem großartigen und tugendhaften Gedanken beruht, aber es ist die böse Natur der Menschheit, die es dem Kapitalismus nicht erlaubt, rechtschaffen zu sein.

Die Unvollkommenheit des Menschen führt dazu, dass er immer mehr Güter und Geld begehrt und der Versuchung materieller Vergnügungen erliegt. Nach der Bibel sind Geldgier, Habsucht und Völlerei die Erscheinungsformen der Werke des Fleisches, sie sind im Grunde unmöglich zu ignorieren oder zu widerstehen für die Mehrheit der Menschen, da sie natürlich sind, sie kommen zusammen mit unserem Körper, sobald wir in diese Welt kommen.

Die erste interessante Perspektive, die ich aus dieser Lektüre gelernt habe, ist, dass der Kapitalismus nicht nur von einer Seite aus betrachtet werden sollte, er ist ein komplexes Phänomen und nicht rein negativ. Der Kapitalismus birgt eine Menge Tugenden. Die zweite Einsicht, die mir das Buch von Jay Richards (2010) vermittelte, war die Perspektive, den Kapitalismus als eine Eigenschaft zu betrachten, die der Schöpfer dem Menschen mitgegeben hat, was ihn automatisch zu einem nicht-bösen Prozess macht.

“Geld, Gier und Gott” vermittelte mir auch ein Verständnis für den Kapitalismus als schöpferischen Prozess, der viel tiefer geht als nur die blinde Leidenschaft für Geld und Waren. Richards veränderte meine Einstellung zum Kapitalismus, indem er ihn als ein Phänomen darstellte, das auf ursprünglich edlen Absichten beruht. Eine weitere interessante Offenbarung, die ich in dem Buch von Jay Richards gefunden habe, ist die Tatsache, dass Wirtschafts- und Handelsbeziehungen eigentlich ein Win-Win-Spiel sind, aber kein Win-Lose-Spiel, wie die meisten Menschen zu denken pflegen.

Beide Seiten erhalten das, woran sie interessiert sind. Schließlich fand ich es angenehm zu lesen, dass das Wachstum des Einkommens von jemandem nicht bedeutet, dass es auf Kosten anderer geschieht. Kapital kann geschaffen werden; es gibt keine feste Menge an Gütern auf der Welt (Richards, 2010).

Referenzliste

Richards, J. W. (2010). Geld, Gier und Gott: Warum der Kapitalismus die Lösung und nicht das Problem ist. New York: Harper Collins.