Bewertung der Theorie der operanten Konditionierung von B.F. Skinner

Words: 700
Topic: Management von Verhaltensweisen

Heute gibt es mehr denn je eine Vielzahl von Theorien und konzeptionellen Rahmen, die die menschliche Entwicklung erklären sollen. Das weite Feld der menschlichen Entwicklung ist in den letzten Jahrtausenden auf reges Interesse bei Psychologen, Soziologen, Pädagogen und anderen Theoretikern gestoßen, da es für das Verständnis der Entwicklungsphasen, die als entscheidend für die Anpassung und das Lernen des Einzelnen an die vorherrschenden Umweltbedingungen angesehen werden, von großer Bedeutung ist (Lave & Wenger, 1991).

Die operante Konditionierungstheorie von B.F. Skinner gehört zu den Lerntheorien, die in einer Vielzahl von Disziplinen immer wieder herangezogen werden, um zu verstehen, wie Lernen abläuft. Ziel dieses Aufsatzes ist es, kritisch zu bewerten, inwiefern diese Theorie für die berufliche Praxis der Unterrichtsentwicklung von Bedeutung sein kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Skinner der festen Überzeugung war, dass das Wesen des menschlichen Lernens und der menschlichen Entwicklung in der kontinuierlichen Aneignung neuer Verhaltensweisen liegt. Dem Psychologen zufolge werden die erlernten Verhaltensweisen unbestreitbar durch äußere Reize in Form von Verstärkern und Bestrafungen gesteuert. Der Grundgedanke ist, dass der Lernprozess bei Individuen eine Funktion der Veränderung von offenkundigem Verhalten ist (Boeree, 2006).

In ihren täglichen Interaktionen treffen Individuen auf eine bestimmte Art von Stimulus, der als Verstärker bekannt ist. Die Theorie besagt, dass dieser besondere Reiz die Fähigkeit hat, ein bestimmtes Verhaltensmuster zu verstärken, das kurz vor der Begegnung mit dem Verstärker auftritt.

Dies ist das, was Skinner als operante Konditionierung bezeichnete. Dem Psychologen zufolge wird das Verhalten immer von einer Konsequenz verfolgt, die die Neigung des Individuums, das Verhalten in der Zukunft zu wiederholen, in Abhängigkeit von der Art der Konsequenz unaufhörlich verändert (Boeree, 2006).

Mit anderen Worten: Das Individuum wird darauf konditioniert, in einer bestimmten Weise zu reagieren, wenn die Reiz-Reaktions-Beziehung oder das Muster durch Belohnungen verstärkt oder durch Bestrafungen eingeschränkt wird. Vor diesem Hintergrund ist die Verstärkung des Verhaltens das Schlüsselelement in Skinners Theorie der operanten Konditionierung.

Ein Verstärker sollte als alles angesehen werden, was das gewünschte Verhalten auslöst, wie z. B. verbales Lob, Gefühle der Zufriedenheit oder gute Leistungen in der Schule. Ein negativer Verstärker ist jede Form von Stimulus, der zu einem verstärkten Auftreten einer Antwort oder Reaktion führt, wenn ein solcher Stimulus zurückgezogen wird (Tauber, 1988).

Die operante Konditionierungstheorie von Skinner wurde in verschiedenen Bereichen der beruflichen Praxis umfassend angewandt, u. a. in klinischen Einrichtungen, im Unterricht und in der Unterrichtsentwicklung. So hat die Theorie beispielsweise weitreichende Auswirkungen auf die berufliche Praxis der Unterrichtsentwicklung, auch bekannt als programmierte Unterrichtsentwicklung.

Bei ihrer Anwendung betonen Pädagogen im Allgemeinen, dass die Unterrichtspraxis die Form eines Frage-Antwort-Rahmens annehmen sollte, um die Schüler in angemessenen Schritten mit dem untersuchten Thema vertraut zu machen (Ormrod, 2002).

Die Frage stellt also den Stimulus dar, während die Antwort die Reaktion darstellt. Um die Theorie im Unterricht effektiv nutzen zu können, muss der Lernende auf jede Frage und jede Antwort eine Antwort geben und erhält sofortiges Feedback vom Ausbilder.

Es ist die Aufgabe des Ausbilders, die Fragen (Stimuli) so zu gestalten, dass die Lernenden zunächst die einfachen Aufgaben beantworten, damit die gegebenen Antworten immer richtig sind und eine positive Verstärkung bewirken (Ormrod, 2002). Der Ausbilder muss auch sicherstellen, dass vorbildliche Leistungen in einer Unterrichtsstunde oder einer anderen Aktivität im Klassenzimmer immer mit einem sekundären Verstärker wie guten Noten, Auszeichnungen und verbalem Lob verbunden sind.

Einer der Grundsätze, die dieser Anwendung zugrunde liegen, ist, dass Verhaltensweisen oder Handlungen, die positiv verstärkt werden, mit Sicherheit in der Zukunft wieder auftreten werden. In der Tat ist die intermittierende Verstärkung in einem Klassenzimmer besonders effektiv.

Ein weiterer Grundsatz ist, dass Informationen im Unterricht in kleinen Mengen angeboten werden sollten, damit die Reaktionen der Lernenden die gewünschte Verstärkung erhalten. Alles in allem hat Skinners operante Konditionierungstheorie breite Anerkennung und Verwendung in der professionellen Praxis der Unterrichtsentwicklung gefunden.

Referenzliste

Boeree, C.G. (2006). B.F. Skinner 1904-1990. Abgerufen von http://webspace.ship.edu/cgboer/skinner.html.

Lave, J., & Wenger, E. (1991). Situiertes Lernen: Legitimierte periphere Beteiligung.

Cambridge: Cambridge University Press. ISBN: 0521423740

Ormrod, J.E. (2002). Pädagogische Psychologie: Die Entwicklung von Lernenden. Upper Saddle River, New Jersey: Prentice Hall. ISBN: 0130887048

Tauber, R.T. (1988). Die Überwindung von Missverständnissen über das Konzept der negativen Verstärkung. Teaching in Psychology, Bd. 15, Nr. 3, S. 152-153