Berlin als Heimat für eine kulturell vielfältige Bevölkerung Essay

Words: 1160
Topic: Geschichte

Der Zweite Weltkrieg hatte erhebliche negative Auswirkungen auf die Entwicklung der interkulturellen Beziehungen in Deutschland. Die Zahl der Einwanderer im Lande ging zurück. Dennoch blieb das Land kulturell vielfältig, und verschiedene kulturelle Gruppen versuchten, sich unter problematischen Umständen zu entwickeln. Für diese Gruppen war es wichtig, ihren Platz in einem Land zu finden, in dem die Mehrheit und die Minderheit aufgrund der Auswirkungen der historischen Ereignisse kein Vertrauen ineinander hatten (Schneider 2014).

In diesem Zusammenhang ist heute folgende Frage zu beantworten: Hat sich die Einstellung der Berliner Bevölkerung gegenüber Zuwanderung und kultureller Vielfalt im Laufe der Jahre verändert? Auch wenn das Thema Zuwanderung in Deutschland derzeit kontrovers diskutiert wird, ist festzustellen, dass die Öffentlichkeit toleranter gegenüber Vertretern unterschiedlicher kultureller Hintergründe geworden ist, weil Berlin Tausende von Zuwanderern anzieht, der Pluralismus auf Regierungsebene unterstützt und Vielfalt als gesellschaftliche Priorität gefördert wird.

Heutzutage können die Deutschen als toleranter gegenüber kulturell vielfältigen Menschen angesehen werden als noch vor Jahren. Berlin wird als europäisches Zentrum für Kunst, Kultur und Entwicklung diskutiert und ist ein attraktiver Ort für viele junge Menschen, die in die Stadt kommen, um ihr Potenzial zu entwickeln (Schneider 2014). Infolgedessen zieht Berlin jährlich Tausende von Studenten und kulturell vielfältigen jungen Berufstätigen an, und diese Menschen haben die Chance, in diesem entwickelten Land, das offen für Innovationen und Fortschritt ist, ein besseres Leben zu finden.

In Deutschland gibt es viele Diasporas, die verschiedene Nationen und Kulturen repräsentieren, darunter Juden, Türken, Chinesen und andere (Schneider 2014). Die moderne Einstellung der deutschen Öffentlichkeit zur Wahrnehmung kulturell vielfältiger Menschen lässt sich jedoch durch die Analyse der Vergangenheit des Landes erklären. In der Vergangenheit war Berlin kein sicherer Ort für Vertreter bestimmter Kulturen und Religionen, aber heute fördern die Verantwortlichen dieser Stadt die Vielfalt, um den Status einer multikulturellen Metropole zu unterstützen.

Dennoch wurden vor Jahrzehnten die Einwanderung in Deutschland und die Entwicklung der Beziehungen zu Minderheiten als kritische Themen betrachtet, weil die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg stabilisiert werden musste. In ihrem Aufsatz erörtern Senocak und Tulay (2000) das Problem der kulturellen Vielfalt in Deutschland anhand der Erfahrungen der Türken. Den Autoren zufolge waren die 1990er Jahre die Zeit, in der sich die Toleranz der Deutschen gegenüber anderen Nationen, Kulturen und religiösen Gruppen entwickelte (Senocak und Tulay 2000, 6).

Darüber hinaus war es eine Zeit, in der die Lehren aus der umfangreichen Arbeitsmigration, die für das Land typisch war, neu überdacht wurden, und eine Zeit, in der man sich auf die kulturelle Integration der verschiedenen in Deutschland lebenden Gruppen konzentrierte. In diesem Zusammenhang sollte den Erfahrungen der Muslime in diesem Land große Aufmerksamkeit geschenkt werden. Senocak und Tulay (2000) stellen in ihrer Arbeit fest: “Der Islam zwingt sich niemandem auf” (8).

Es scheint, dass diese Worte von der Öffentlichkeit positiv aufgenommen wurden, und heute werden die Deutschen als eine der tolerantesten Nationen Europas bezeichnet. Man kann feststellen, dass nicht nur Türken, sondern auch andere Muslime heute in Berlin eine Heimat finden können, und dieser Aspekt zeigt den Unterschied im Umgang mit kultureller Vielfalt damals und heute.

Während wir uns auf die Erfahrungen der Muslime in Deutschland konzentrieren, ist es fast unmöglich, die Erfahrungen der Juden als wichtige religiöse und kulturelle Gruppe in diesem Land zu ignorieren. Heutzutage stellen die Juden die große diasporische Kultur in Deutschland dar, und wie Shemoelof (2016) feststellt, “ist es das Bewusstsein, nicht die Herkunft” (Abs. 7).

Trotz der Geschichte der Repressionen gegen die Juden in Deutschland können sich heute Tausende jüdischer Menschen in Berlin wohlfühlen, denn diese Metropole ist offen für kulturell vielfältige Menschen und Zuwanderer aus aller Welt (Schneider 2014). Daher kann man sagen, dass die Herkunft heute nicht als Hindernis für die Entwicklung in diesem Land angesehen wird.

Berlin wird oft als die Stadt angesehen, die für Kosmopoliten attraktiv ist. Infolgedessen fühlen sich auch die Vertreter chinesischer, amerikanischer und anderer Herkunft in diesem Land unterstützt. Die Priorität der modernen sozialen und politischen Kurse in Deutschland ist die Bereitstellung der notwendigen Unterstützung für verschiedene Kategorien der Bevölkerung (Schneider 2014).

Daher können Vertreter vieler Kulturen feststellen, wie sich die Einstellung zu ihren Bedürfnissen und Interessen in Deutschland im Laufe der Jahre verändert hat. Es ist auch wichtig zu betonen, dass Berlin eine Stadt ist, in der junge Menschen ihre Heimat finden können. Wenn man das Thema aus der Perspektive eines jungen Menschen erörtert, der nach Möglichkeiten für seine persönliche und berufliche Entwicklung sucht, kann man feststellen, dass die Stadt von Dynamik geprägt ist und Migrantenkulturen viele Ressourcen zur Unterstützung der Jugend zur Verfügung stehen (Schneider 2014).

Infolgedessen wählen Studenten und junge Menschen aus der ganzen Welt Berlin als den Ort, an dem sie leben und studieren können, ohne diskriminiert zu werden. Vor vielen Jahren hatten junge Menschen, die einer Minderheit angehörten, nur begrenzte Chancen, eine gute Ausbildung zu erhalten und als Fachkräfte anerkannt zu werden. Heutzutage ist die Situation jedoch anders, da sich die Sichtweise der Öffentlichkeit auf das Problem der Vielfalt deutlich verändert hat.

Die Forscher sprechen von einem Pluralismus, der typisch für den Ansatz der modernen Nation bei der Diskussion von Kulturen ist, im Gegensatz zu der Position, die sich auf die einzigartige Kultur konzentriert, die für die Deutschen vor Jahrzehnten charakteristisch war. Vor dem Zweiten Weltkrieg war der Pluralismus in der Kulturfrage verboten, und nach dem Krieg war es für Deutschland eine schwierige Aufgabe, das Prinzip des Pluralismus neu zu überdenken, um alle Vertreter der Nation zu unterstützen (Schneider 2014). Außerdem war es eine schwierige Aufgabe, die Fehler zu akzeptieren, die in der Vorkriegs- und Kriegszeit gemacht wurden.

Senocak (2000) zufolge “muss es auf diesen Wegen noch etwas anderes geben als stumme Denkmäler und feierliche Reden, die mit feierlicher Stimme gehalten werden” (61). Es sollten also mehr Anstrengungen unternommen werden, um das Problem anzugehen. Dennoch kann man feststellen, dass die deutsche Regierung die kulturellen und sozialen Konflikte wirksam bewältigt und gleichzeitig die kulturelle Vielfalt zu einem charakteristischen Merkmal Berlins gemacht hat.

Unter diesem Gesichtspunkt hat sich die Einstellung der Berliner Bevölkerung gegenüber Zuwanderung und kultureller Vielfalt deutlich verändert, was sich beim Vergleich der öffentlichen Wahrnehmung dieses Themas in der Vergangenheit und Gegenwart feststellen lässt. Heute sind die Deutschen toleranter als noch vor Jahrzehnten, und die Vielfalt der Bevölkerung, die eine natürliche Folge der Entwicklung des Landes ist, wird als positives Phänomen wahrgenommen. So kann ein solcher positiver Trend erheblich zum weiteren Fortschritt des Landes beitragen, und mehr junge Menschen können in Berlin Möglichkeiten für ihre persönliche und berufliche Entwicklung finden.

Referenzliste

Schneider, Peter. 2014. Berlin Now: The City after the Wall. New York: Macmillan.

Senocak, Zafer. 2000. “Gedanken zum 8. Mai 1995”. In Atlas of a Tropical Germany: Essays on Politics and Culture, herausgegeben von Leslie Adelson, 58-61. Lincoln: University of Nebraska Press.

Senocak, Zafer, und Bülent Tulay. 2000. “Deutschland – Heimat für Türken? Ein Plädoyer für die Überwindung der Krise zwischen Orient und Okzident”. In Atlas of a Tropical Germany: Essays on Politics and Culture, herausgegeben von Leslie Adelson, 1-9. Lincoln: University of Nebraska Press.

Shemoelof, Mati. 2016. “Die Diaspora ist ein integraler Bestandteil der hebräischen Literatur”.