Informationen
Der Film Beowulf (2007) wurde von Robert Zemeckis inszeniert und produziert. Hollywood-Größen wie Anthony Hopkins (König Hrothgar), Angelina Jolie (Grendels Mutter) und Ray Winstone (Beowulf) spielten die Hauptrollen in dem Film.
Beowulf (2007) basiert auf dem gleichnamigen altenglischen Epos. Der Film ist “der erste abendfüllende Kinofilm”, bei dem die Bewegungen der Schauspieler und nicht ihr Aussehen eingefangen wurden (Jones 18). Ich habe den Film auf DVD gesehen und war von der verwendeten Technik beeindruckt. Natürlich war ich auch an der Geschichte selbst interessiert.
Der Plot
Beowulf ist ein Krieger, der durch die Welt reist und gegen das Böse kämpft. Er kommt, um König Hrothgar zu helfen, ein Ungeheuer, Grendel, zu besiegen, das sein Königreich verwüstet. Dem Krieger gelingt es, das Ungeheuer zu töten, aber Grendels Mutter kommt und tötet fast alle Männer Beowulfs. Hrothgar erzählt Beowulf, dass Grendels Mutter, die Wasserdämonin, in einer Höhle lebt. Beowulf macht sich auf den Weg, um sie zu töten, doch er wird von der Mutter des Ungeheuers verführt, die die Gestalt einer schönen Frau annimmt.
Beowulf und Grendels Mutter schließen einen Pakt, und der Krieger wird der nächste König, während die Wasserdämonin Beowulfs Sohn zur Welt bringt. Viele Jahre später, als Beowulf alt ist, wird die Abmachung zwischen ihm und Grendels Mutter gebrochen und der Sohn des Wasserdämons, ein Drache, greift das Königreich an. Beowulf gelingt es, den Drachen zu töten, aber er wird verwundet und stirbt bald darauf.
Die Realität
Wie bereits erwähnt, basiert der Film auf dem Epos. Es handelt sich jedoch eher um eine Interpretation als um eine Verfilmung, denn obwohl die wichtigsten Ereignisse recht nah am Text sind, unterscheiden sich die Figuren stark vom Original. Erstens ist Beowulf kein gutes Beispiel für einen konventionellen Krieger des Mittelalters, da er weniger maskulin ist und den größten Teil des Films über halbnackt ist. Auch Grendel wird eher als Opfer denn als abscheuliches Monster dargestellt, das es zu vernichten gilt.
Grendel ist so böse, weil die Menschen ihn nicht mögen. Die Menschen fügen ihm große Schmerzen am Kopf zu, weshalb Grendel angreift. Im Text ist Grendel das böse Ungeheuer, das Blut braucht und mordet. Im Original steht nichts über Grendels Vater und die Herkunft des Drachens. Im Film sind dies die Kinder von Hrothgar bzw. Beowulf.
Die Einstellung
Was den Schauplatz anbelangt, so ist er wirklich spezifisch. Einerseits wird die Landschaft naturgetreu dargestellt. Bei den Kostümen, dem Aussehen und den Bräuchen waren die Macher des Films jedoch nicht so genau. So trägt der König so etwas wie eine römische Toga statt der Kleidung von Wikingern (Jones 20).
Der Film offenbart bestimmte Klischees, die den mittelalterlichen Hof als “Ort der unzivilisierten Wildheit” mit “schlechten Tischmanieren und Grobheit” (Jones 20) darstellen. Auch die Kleidung von Beowulf und seinen Kriegern entspricht nicht der Epoche.
Bewertung
Unabhängig von diesen Unterschieden würde ich jungen Menschen empfehlen, sich den Film anzusehen. In erster Linie können sie dadurch den Text selbst lesen. Noch wichtiger ist, dass der Film eine zeitgenössische Vision der Vergangenheit der Menschen darstellt. Er spiegelt Werte wider, die in der heutigen Gesellschaft vorherrschen.
Natürlich hat der Film einen gewissen künstlerischen Wert. Er ist neuartig in Bezug auf die Produktion, da es sich um einen Kinofilm handelt. Er ist auch gut gemacht. Die Leistung ist sehr gut und die Geschichte entwickelt sich in einem angemessenen Tempo. Daher wird der Zuschauer diesen großartigen Film genießen und über die Geschichte und die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft nachdenken können.
Zitierte Werke
Jones, Chris. “Von Heorot nach Hollywood: Beowulf in seinem dritten Jahrtausend”. Angelsächsische Kultur und die moderne Vorstellungswelt. Ed. David Clark und Nicholas Perkins. Rochester, NY: Boydell & Brewer, 2010. 13-31. Drucken.