Anpassung und ihre Auswirkungen auf das menschliche sensorische System Essay

Words: 527
Topic: Kognition und Wahrnehmung

Versuch 1

Nachdem man ein paar Mal mit den Fingern über das grobe Schleifpapier gerieben hat, kann man seine Grobheit auf der Skala von 1-7 als 6 bezeichnen. Wenn 1-2 Minuten vergangen sind, kann man die Aktionen wiederholen, indem man mit denselben Fingern über das Schleifpapier reibt. Diesmal ändert sich die Wahrnehmung der Grobheit und wird nach der Skala mit 5 bewertet. Die Ergebnisse des Experiments lassen sich leicht erklären.

Wenn ein Mensch zum ersten Mal mit seinen Fingern über grobes Sandpapier reibt, erlebt er neue körperliche Empfindungen. Mit jedem weiteren Reiben gewöhnt sich das menschliche Sinnessystem mehr an die Grobheit des Sandpapiers und wird deshalb auf einer niedrigeren Ebene wahrgenommen.

Versuch 2

Es gibt zwei Becher, von denen einer Zuckerwasser und der andere frisches Wasser enthält. Wenn man einen Schluck Zuckerwasser nimmt und ihn einige Sekunden im Mund hin- und herbewegt, spürt man eine Veränderung des Wassergeschmacks, der weniger süß wird. Danach ist es notwendig, einen Schluck Süßwasser zu nehmen. Was ist das für ein Gefühl? Sie sind wirklich überraschend, denn Süßwasser schmeckt genauso süß. Dies lässt sich durch folgende Faktoren erklären: 1) unser sensorisches System hat sich an den süßen Geschmack des Wassers gewöhnt; 2) es bleiben einige Zuckermoleküle im Mund zurück, wo das süße Wasser mehrere Sekunden lang aufbewahrt wurde.

Versuch 3

In einer Schale befindet sich heißes Wasser, in der anderen kaltes Wasser und in der dritten eine Mischung aus heißem und kaltem Wasser. Man ordnet die Schalen in der richtigen Reihenfolge an und taucht die rechte Hand für einige Minuten in kaltes Wasser und die linke in heißes Wasser. Nach Ablauf der Zeit werden beide Hände in die Schale mit warmem Wasser gelegt. Was sind die Ergebnisse?

Wenn die Hände in das warme Wasser gelegt werden, spüren sie einige Sekunden lang keinen Unterschied in der Temperaturänderung. Es ist zu beachten, dass unser sensorisches System eine gewisse Zeit braucht, um sich auf eine andere sensorische Umgebung umzustellen.

Diskussion

Adaptation ist der Prozess der sinnlichen Anpassung an physische Umweltveränderungen. Alle drei oben diskutierten Experimente veranschaulichen die Prozesse der neuronalen oder sensorischen Anpassung des menschlichen Sinnessystems an Umweltveränderungen. Unter Berücksichtigung der evolutionären Perspektive wird die Anpassung als ein wichtiger Prozess angesehen, der sich auf die sensorische Anpassung des Menschen an jegliche Umweltveränderungen auswirkt, indem die sensorischen Rezeptoren an externe Störungen angepasst werden. Es muss betont werden, dass das menschliche sensorische System die folgenden Untersysteme umfasst: das auditorische System, das gustatorische, das olfaktorische, das visuelle und das somatosensorische System. Jedes System ist mit bestimmten Sinnesrezeptoren verbunden, bei denen es sich um folgende handeln kann: Fotorezeptoren, Thermorezeptoren, Nozizeptoren, Chemosensoren und Mechanorezeptoren.

Die Analyse der oben beschriebenen Experimente hat gezeigt, dass zwei sensorische Systeme beteiligt sind: das somatosensorische System und das gustatorische System. Die Experimente 1 und 3 basierten auf dem somatosensorischen System, das Empfindungen wie Berührung (Experiment mit Grobheit) und Temperatur (das Experiment mit heißem und kaltem Wasser) erlebt. Das Experiment 2 basierte auf der Erfahrung von Geschmacksempfindungen. Beide Experimente bewiesen eine enge Verbindung zwischen dem sensorischen System und dem Anpassungsprozess, der unseren Organismus an die schnelle Veränderung der physischen Umwelt anpasst. (Csilliag, 2005).

Referenzen

Csilliag, A. (2005). Atlas der Sinnesorgane: Funktionelle und klinische Anatomie. Humana Press.