Analyse: “Blue Velvet” von David Lynch Essay

Words: 391
Topic: Filmwissenschaft

Blue Velvet von David Lynch ist voll von Szenen, die dem Zuschauer Unbehagen und sogar Orientierungslosigkeit vermitteln. Der Film kann als “die Interpretation der gutartigen Oberfläche und der bösartigen Tiefe einer überkontrollierenden Rationalität” (Nochimson 101) betrachtet werden. Eine der Szenen, die den Zuschauer verwirren, ist die Szene im Auto.

Der Regisseur verwendet einen sehr geschlossenen Raum, ein Auto, als Inszenierung. Selbst als die Männer aus dem Auto aussteigen, ist der Raum noch geschlossen, da Jeffrey in einem engen Kreis von Männern steht, die ihn festhalten (Lynch). Diese Art von Inszenierung ist für die Menschen unangenehm, da sie Raum brauchen. Die Menschen fühlen mit Jeffrey mit und wollen, dass er gerettet wird und losgelassen werden kann.

Auch das Licht trägt in hohem Maße dazu bei, eine geschlossene Atmosphäre zu schaffen. Dunkelheit umgibt die Figuren. Es gibt nur zwei Lichtpunkte: das beleuchtete Auto und die beleuchteten Gesichter der Hauptfiguren. Frank benutzt eine Taschenlampe, um sein Gesicht zu beleuchten, das vor Wut und einer Art Wahnsinn verzerrt ist.

Lynch verstärkt auch die Atmosphäre eines geschlossenen Raums, indem er die Figuren an einem besonderen Ort platziert. So befinden sich Jeffrey, Frank und Dorothy in einem geschlossenen Raum mit Franks Handlangern und dem Mädchen, das auf dem Autodach tanzt, um sie herum. Das tanzende Mädchen und die Gefolgsleute stehen den Ereignissen im Kreis gleichgültig gegenüber.

Das Mädchen (und auch die Handlanger) sind völlig betrunken. Sie befinden sich in ihrer eigenen Realität. Gleichzeitig sind die drei Personen im Kreis in eine wirklich “schwere” Szene verwickelt. Lynch sorgt für Unbehagen, da der Zuschauer einen schrecklichen Mord erwartet, der durch ein seltsames Stück, das Frank spielt, aufgeschoben wird.

Schließlich ist Franks Wahnsinn ein weiteres Mittel, um eine geschlossene Atmosphäre zu schaffen, die wiederum dazu führt, dass sich der Betrachter unwohl und desorientiert fühlt. Der Betrachter ist in Franks Realität “eingeschlossen”, die nicht wahrnehmbar ist. Es ist schwierig oder besser gesagt unmöglich zu verstehen, was vor sich geht, aber Lynch erklärt nichts, denn er macht einfach einen Film “so, wie er es für richtig hielt” (Atkinson 11). Vor allem ist die Realität nicht klarer als Lynchs Darstellung.

Zitierte Werke

Atkinson, Michael. Blue Velvet. London: Britisches Filminstitut, 1997. Drucken.

Lynch, David, Regie. Blue Velvet. De Laurentiis und Entertainment Group, 1986. Film.

Nochimson, Martha. Die Passion von David Lynch: Wild at Heart in Hollywood. Austin, TX: University of Texas Press, 1997. Drucken.