Ambivalenter Eroberungsaufsatz (Buchbesprechung)

Words: 1135
Topic: Historische Literatur

Ein Überblick über das Buch

In ihrem Buch Ambivalent Conquest (Ambivalente Eroberung) untersucht die Autorin Inga Clendinnen die Maya-Prozesse, die Diego De Landa bei seinem Besuch in Yucatan im Jahr 1561 initiierte. Grund für Landas Inquisition waren Berichte über Menschenopfer, die angeblich von den zum Christentum bekehrten Maya durchgeführt worden waren[1].

Landa wollte den heidnischen Brauch der Opferung junger Frauen in der von ihm kontrollierten Region beseitigen. Er hatte den Eingeborenen das Christentum gebracht und ein königliches Gericht eingerichtet, das spanische Soldaten aburteilte, die Verbrechen an den Eingeborenen begangen hatten[2]. Der Rückfall in die heidnische Verehrung veranlasste ihn jedoch, harte Prozesse gegen die Eingeborenen zu führen, um diesen Brauch auszumerzen.

Clendinnen versucht, Landas Handlungen zu erklären, als er als Rechtsaktivist und als Inquisitor tätig war. Der Autor verwendet Landas Schriften, darunter die “Relacion”, um zu untersuchen, warum Landa für Gerechtigkeit für Folteropfer (Eingeborene) eintrat, später aber die Eingeborenen bestrafte, die Menschenopfer darbrachten[3].

In dem Buch analysiert Clendinnen die verschiedenen von Historikern und Wissenschaftlern aufgeworfenen Fragen zu Landas unmenschlichem Vorgehen gegen die Eingeborenen. Sie untersucht sorgfältig die historischen Kontexte, Vorfälle und Kontroversen im Zusammenhang mit der Kultur und Lebensweise der Maya. Insgesamt liefert das Buch eine überzeugende Argumentation zum Thema Landas Rolle vor und nach der spanischen Invasion Yucatans.

Clendinnens Hauptargument

Das Buch stellt die Erzählung des Autors klar und unmissverständlich dar. Das Monogramm des Autors ist klar, detailliert und mit Fakten gespickt. Die Fülle der Informationen macht es jedoch schwierig, die These des Buches zu verstehen. Die Kapitel des Buches, das Monogramm und die Schlussfolgerung erklären nicht die zentrale These des Autors.

Clendinnens Hauptargument bezieht sich auf ihre Haltung und ihre Ansichten über die Maya-Kultur. Die Autorin schreibt, dass Landa das Volk der Maya mit Liebe behandelte und sich daher verraten fühlte, als sie das Christentum verließen und zu ihren heidnischen Praktiken zurückkehrten[4]. Um sie zu korrigieren, führte er deshalb harte Inquisitionsprozesse gegen sie durch.

Die Autorin ist der Ansicht, dass Landa zwar nicht die Absicht hatte, das Volk der Maya zu töten, seine Strafe aber ungerechtfertigt hart war. Sie argumentiert, dass die Inquisitionen Landa eine weitere Gelegenheit boten, die verlorenen Seelen von Menschen zu erlösen, die er als seine Söhne und Töchter betrachtete. Zuvor hatte Landa Gerechtigkeit für die Maya gesucht, die vom spanischen Militär gefoltert worden waren, und so waren seine Inquisitionsprozesse nicht dazu gedacht, sie zu eliminieren, sondern sie zu retten[5].

Dieses interessante Argument unterstreicht die Sichtweise der Autorin auf Landas Vorgehen gegenüber dem Maya-Volk. Sie argumentiert, dass Landas Handlungen während der Maya-Prozesse, obwohl sie im Vergleich zu anderen Inquisitionen zu jener Zeit sehr streng waren, gerechtfertigt waren. Um dieses Argument zu untermauern, beschreibt die Autorin die Verfahren, die während der Inquisition angewandt wurden, und stellt fest, dass Landa bei der Entscheidung, wer bestraft werden sollte, gerecht war. Außerdem scheint der Autor der Meinung zu sein, dass Landa die Autorität und die Zuständigkeit hatte, die Prozesse zu überwachen.

Die Inquisition wurde 1230 n. Chr. ins Leben gerufen, um das Heidentum und heidnische Praktiken in Teilen Europas zu bekämpfen[6]. Sie führte jedoch zur Verfolgung kleiner religiöser Sekten durch die katholische Kirche. Die Dominikaner und Franziskaner beherrschten später die Inquisition, erhielten aber Anweisungen von der päpstlichen Bulle[7].

Zu dieser Zeit war Landa ein ernannter Franziskanerorden, der 1549 in Yucatan angekommen war. Er leitete die Prozesse im Jahr 1561 ein, ohne die Anordnungen des ernannten Bischofs abzuwarten, der auf dem Weg nach Yucatan war. Der Autor argumentiert, dass Landas Maßnahmen übermäßig streng waren und nicht als Disziplinarmaßnahmen ausgelegt werden können.

Methoden und Nachweise

Die Autorin verwendet Landas eigene Bücher über seine Yucatan-Reise, um seine Sichtweise der Inquisitionsprozesse zu erkunden. Sie verwendet Landas Buch mit dem Titel Relacion de la Cosas de Yucatec, um Landas Perspektive auf die Prozesse und seine frühere Opposition gegen die spanische Invasion in Yucatan zu erläutern.

Diese Primärquelle ermöglichte es der Autorin, Landas Sichtweise zu diesem Thema darzulegen. Clendinnen präsentiert ihre Erzählung auch in Form einer Monografie über Landas Handeln zwischen 1517 und 1570. In der Monografie liefert sie detaillierte Informationen und ihre Sichtweise zu diesem historischen Thema.

Die Verwendung verschiedener Primärquellen, darunter auch der von Landa verfassten, untermauert ihre Analyse der historischen Ungerechtigkeiten, die den Maya während der Inquisitionsprozesse von Landa widerfahren sind. Darüber hinaus gibt Clendinnen in ihrer Monographie zu diesem Thema wichtige Einblicke in die Kultur und das Leben der Maya. Sie stellt ihre Sichtweise in einer Weise dar, die die herrschenden sozialen, religiösen und politischen Verhältnisse in dieser Zeit nicht kritisiert.

Stärken und Schwächen des Buches

In diesem Buch versucht Clendinnen, Landas Handlungen zu erklären, als er sich für die Rechte der Maya einsetzte und als er Prozesse gegen sie führte. Eine der Stärken dieses Buches besteht darin, dass die Autorin zur Untermauerung ihrer Argumentation auf primäre Informationsquellen zurückgreift, darunter auch Bücher, die von Landa verfasst wurden.

Wie bereits erwähnt, macht dies ihre Argumentation für den Leser überzeugend. Zu den verwendeten Quellen gehört Landas “Relacion”, in der er die Gründe für seine ambivalente Eroberung erläutert. Die Autorin geht auch auf die kontroversen Fragen im Zusammenhang mit dieser Eroberung ein.

Eine weitere große Stärke des Buches ist die Aufnahme der Monographie des Autors. Die Monographie stellt die historischen Fakten und Perspektiven dar, ohne die katholische Kirche, das spanische Militär, die Dominikaner oder die Franziskaner zu verurteilen. Die Monographie ist außerdem klar und gut lesbar geschrieben. Die Erzählung fesselt den Leser, denn sie ist geradlinig. Einige Aspekte dieses Buches machen es jedoch unzureichend.

Einer der Schwachpunkte dieses Buches ist, dass die These der Autorin nicht klar ist. Obwohl Clendinnen ihre Erzählung in verschiedene Kapitel, eine Monographie und eine Schlussfolgerung gliedert, legt sie ihr Argument nicht von Anfang an klar dar. Dadurch, dass sie die These des Buches nicht darlegt, bleibt ihre Argumentation vage und unklar.

Clendinnen schreibt an einer Stelle, dass der mexikanische Provinzialrat bis 1555 klare Richtlinien und Verfahren für die Durchführung von Inquisitionen eingeführt hatte, die Landa hätte befolgen sollen[8]. Sie gibt jedoch kein einschlägiges Zitat an, um diese Behauptung zu untermauern.

Clendinnen stellt Landa als einen patriarchalischen Führer dar, dessen Vorgehen so streng und unmenschlich war. Es ist schwer festzustellen, ob die Anführer in Yucatan mit dem Inquisitionsbefehl des mexikanischen Rates vertraut waren. Entgegen Clendinnens Behauptung kann es sein, dass Landa eine solche Anordnung nicht kannte, was sein unmenschliches Vorgehen erklärt.

Bedeutung des Buches

Die Schilderung von Landas Wirken in diesem Buch zeigt die historischen Ungerechtigkeiten, die dem Maya-Volk angetan wurden. Es zeigt Landas Rolle bei der Befreiung von der spanischen Invasion, seine Missionsarbeit und die unmenschlichen Prozesse gegen die Eingeborenen, die heidnischen Praktiken verfallen waren. Sie unterstreicht Landas aufrichtiges Streben nach der Wiederbelebung der Maya, das sie jedoch der Folter und unmenschlichen Behandlung aussetzte.

Literaturverzeichnis

Clendinnen Inga. Ambivalente Eroberungen: Maya und Spanier in Yucatan, 1517-1570.

Cambridge: Cambridge University Press, 1989.

Fußnoten