Es ist anzumerken, dass den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen
bei der Planung und Gestaltung der Einrichtung höchste Priorität eingeräumt werden sollte.
Darüber hinaus sollten Bibliotheksplaner die Dynamik und die sich ändernden Bedürfnisse behinderter Benutzer berücksichtigen und dabei bedenken, dass diese Gruppe von Bibliotheksbenutzern sehr vielfältig ist. Dieses Papier bietet eine knappe Kritik an einem Aufsatz des Studenten A mit dem Titel Library Action Plan for Serving Deaf or Hearing Impaired Patrons.
Der Aufsatz wurde als PowerPoint-Präsentation mit einer Titelseite, gefolgt von der Zielsetzung, erstellt. Der Autor des Aufsatzes zielt darauf ab, einen Aktionsplan zu entwickeln, der umgesetzt werden kann, um die derzeitigen Bibliothekseinrichtungen zu verbessern, obwohl die konkrete Bibliothek nicht erwähnt wird.
In einer Zusammenfassung wird der derzeitige Zustand der Bibliothek hervorgehoben und aufgezeigt, was getan werden kann, um die Bibliothek an die Bedürfnisse hörgeschädigter Besucher anzupassen (Riley, 2009). Der Verfasser des Aufsatzes schlägt beispielsweise vor, dass die Bibliothek bei der Planung ihrer Einrichtungen unbedingt in die Ausstattung mit einer Audio-Induktionsschleife investieren sollte.
Ein weiterer wichtiger Aktionsplan, den der Verfasser des Aufsatzes empfiehlt, besteht darin, dass die Bibliotheksleitung auf die Anschaffung einer geeigneten Tonausrüstung für diese Kunden hinarbeiten sollte. Schließlich schlägt der Autor vor, dass es notwendig wäre, die Dienstleistungen der Bibliothek zu verbessern, wie z.B. den Einsatz von Dolmetschern, um die Weitergabe von Informationen an Gehörlose oder Hörgeschädigte zu erleichtern.
Zunächst muss unbedingt erwähnt werden, dass der Autor tatsächlich versucht hat, einige der wichtigsten Aktionspläne zur Verbesserung der Bibliothekseinrichtungen für Hörgeschädigte und Gehörlose vorzustellen. Es gibt jedoch einige Punkte, die in dem Aufsatz erwähnt werden sollten.
Zunächst einmal hat es die Präsentation versäumt, eine ganzheitliche Lösung für Menschen mit Behinderungen im Allgemeinen, die Bibliotheken besuchen, anzubieten. Der Schwerpunkt wurde auf die Hörbehinderung gelegt und der Rest wurde ignoriert. Eine umfassende Bibliothekseinrichtung sollte die Bedürfnisse aller behinderten Menschen berücksichtigen (Birch, 1993).
Zweitens würde eine solche Diskussion auch eine spezifische Bibliothek erfordern, die sich auf die aktuellen Einrichtungen konzentriert und darauf, was verbessert werden sollte (Strategic Networks Group, 2011). Obwohl die angegebenen spezifischen Aktionspläne solide und praktisch sind, wird nicht erwähnt, wo diese Aktionspläne umgesetzt werden könnten (Green & Blair, 2011).
Organisatorisch wäre es ratsam, wenn die einzelnen Aktionspläne in eigenen Folien dargestellt würden. Der Autor hat das Hauptanliegen, das in dem Aufsatz diskutiert wird, mit den Aktionsplänen kombiniert. Diese Art der Gliederung des Aufsatzes stört den Leser eher, da der Übergang von einer Idee zur nächsten nicht reibungslos verläuft (Hamby, 2007).
Darüber hinaus kann es sein, dass die Schreibweise und die Art und Weise, wie der Aufsatz präsentiert wurde, den Leser nicht anspricht. So sind beispielsweise einige Folien mit Wörtern überfrachtet, während andere mit begleitenden Grafiken nicht gut positioniert sind.
Die in dem Aufsatz vorgestellten Ideen sind in der Tat praktikabel, wenn die Zielgruppen der Bibliothekseinrichtung hörgeschädigte Menschen sind (Joint, 2005). Es ist jedoch allgemein bekannt, dass jede öffentliche Bibliothek auch von anderen Nutzern besucht werden kann. Daher ist es notwendig, einen gründlichen Aktionsplan zu formulieren, der die Bedürfnisse aller Arten von behinderten Menschen berücksichtigt (Damer, 2005).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Verfasser des Aufsatzes sowohl in Bezug auf seine Recherchefähigkeiten als auch auf die Analyse des vorliegenden Falles durchaus gewieft genug ist. Dennoch sollten einige der in dem Aufsatz dargestellten Schwächen angesprochen werden.
Referenzen
Birke, A. (1993). Essay Writing Made Easy: Presenting Ideas in All Subject Areas. Ontario: Pembroke Publishers.
Damer, T. E. (2005). Attacking Faulty Reasoning (6. Aufl.). New York: Wadsworth.
Green, R., & Blair, V. (2011). Keep it simple: Ein Leitfaden für unterstützende Technologien. Santa Barbara, CA: Libraries Unlimited.
Hamby, B.W. (2007). The Philosophy of Anything: Critical Thinking in Context. Dubuque Iowa: Kendall Hunt Publishing Company.
Joint, N. (2005). Behindertenfragen und Bibliotheken: Eine schottische Perspektive. Library Review 54(8): 449-475.
Riley, C. (2009). Schulungen für hörgeschädigte Bibliotheksbesucher. Zeitschrift für Zugangsdienste, 6(1/2): 72-97.
Strategic Networks Group (2011). Erstellung eines Aktionsplans für die Breitbandnutzung.